Die Lieferfähigkeit erhöhen und den Lagerbestand senken
Bestandsplanung: Den Meldebestand berechnen
Der Zweck der Bestandsplanung besteht darin, Ziele für die Lagerbestände festzulegen. Der Bestand soll sicherstellen, dass die Lieferfähigkeit so hoch wie möglich ist, ohne Niveaus zu erreichen, bei denen es zu einer finanziellen Belastung werden könnte. Dieses Ziel wird sehr oft und hier auch als Meldebestand bezeichnet.
Der Meldebestand besteht aus dem geschätzten Absatz für einen Zeitraum und einem zusätzlichen Sicherheitsbestand. Wenn der prognostizierte Bestand unter den Meldepunkt fällt, wird ein Bestellvorschlag erstellt, wenn ein Lieferant in der gegebenen Zeitspanne liefern kann.
Der Meldebestand kann von GridPlanner BeschaffungsPlan mit 4 verschiedenen Methoden berechnet werden. Diese Algorithmen werden als Bestandsstrategien bezeichnet. Die Details einer Strategie werden vom Benutzer mit Hilfe eines speziellen Assistenten festgelegt
Produktklassifizierung mit ABC-XYZ Analyse
Eine Bestandsstrategie sollte auf der Grundlage der Bedeutung des Produkts und der mit der Lagerhaltung verbundenen Kosten- und Abschreibungsrisiken ausgewählt werden. Um dem Benutzer bei der Festlegung dieser Faktoren zu helfen, kann die ABC-XYZ Analyse sehr nützlich sein. Der ABC-Teil der Analyse kategorisiert die Produkte entsprechend dem Wert der Prognose. Sie werden in A-, B- und C-Gruppen unterteilt, wobei die A’s die wertvollsten sind.
Die XYZ-Analyse teilt das Produkt in 3 Gruppen auf, je nachdem, wie genau die Prognose voraussichtlich sein wird. Traditionell geschieht dies, indem die Variabilität der Absätze in der Vergangenheit betrachtet wird. Das ist jedoch nicht immer ein Indikator dafür, wie genau die Zukunft vorhergesagt werden kann. GridPlanner geht daher einen Schritt weiter und verwendet die tatsächlich in der Vergangenheit erreichte Prognosegenauigkeit.
Die Aufteilung zwischen den Kategorien kann vom Benutzer dynamisch eingestellt werden. Die kombinierte ABC-XYZ Analyse erstellt 9 Kategorien. Von hoher Prognosegenauigkeit/niedrigem Risiko bis hin zu niedriger Prognosegenauigkeit/hohem Risiko kann die Klassifizierung den Benutzer bei der Auswahl von Bestandsstrategien mit dem entsprechenden Sicherheitsbestand unterstützen.
——————————–
Die Methoden der Bestandsstrategien
Service Level (Lieferbereitschaftsgrad)
Auf Grundlage der Prognosegenauigkeit, Prognose Tendenz, Zuverlässigkeit der Lieferanten und inwieweit der Benutzer in der Lage sein möchte, die Nachfrage rechtzeitig zu erfüllen (Service Level) wird der Meldebestand kalkuliert.
Die Methode verwendet statistische Modelle in der Kalkulation. Das Service-Level-Ziel wird vom Benutzer festgelegt. Ein 95%-Service-Level-Ziel bedeutet zum Beispiel, dass genügend Bestand vorhanden sein sollte, damit der Bedarf mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% rechtzeitig gedeckt werden kann.
Meldebestand als prozentualer Sicherheitsbestand
Bei der Berechnung des Sicherheitsbestands ist es nicht immer möglich, statistische Methoden anzuwenden. Historische Daten sind möglicherweise nicht verfügbar oder für Projektionen in die Zukunft nicht relevant. Wenn dies der Fall ist, ist die Prognose der einzige Bezugspunkt. Der Sicherheitsbestand kann dann als Prozentsatz der Prognose festgelegt werden.Die Festlegung des Sicherheitsbestands obliegt dann dem Benutzer auf der Grundlage aller verfügbaren Informationen.
Absatzbedingten Meldebestand berechnen
Für Produkte, die nicht prognostiziert werden, kann das Programm einen Meldebestand auf der Grundlage vergangener Absätze berechnen. Der durchschnittliche historische Absatz wird berechnet und der Benutzer legt dann einen Prozentsatz als Sicherheitsbestand fest. Dies wird in der Regel für Produkte mit geringem und sporadischem Umsatz durchgeführt.
„Make to order“/“Just in Time Beschaffung“
Das Programm umfasst 3 voreingestellte Bestandsstrategien, bei denen das Lagerbestandsziel so festgelegt ist, dass es die offene Nachfrage abdeckt. Sie decken entweder den Bedarf für die aktuelle Planungsperiode, die Lieferzeit des Lieferanten oder für den gesamten Planungshorizont ab.
——————————–
Das menschliche Element der strategischen Bestandsplanung
Der Sicherheitsbestand wird auf der Grundlage des erforderlichen Servicegrades gegenüber den Kunden und der Bereitschaft im Unternehmen, in den Bestand zu investieren, festgelegt. Beides sind Faktoren, die manchmal schwer zu quantifizieren sind. Was ist „gut“ oder „ausreichend“ in Zahlen?
Dies bedeutet, dass vom Benutzer verlangt werden kann, einen menschlichen Blickwinkel in die Bestandsplanung einzubringen. Wenn die Algorithmen nicht automatisch mit Daten gefüttert werden können, muss der Benutzer mit Eingaben eingreifen. GridPlanner bietet verschiedene Möglichkeiten, dies in den Assistenten für die Bestandstrategie zu tun. Es ist auch möglich, Daten zur Prognosegenauigkeit und Zuverlässigkeit der Lieferanten zu importieren. Dadurch kann die Bestandsplanung durch Benutzereingaben auf vielfältige Weise gestaltet werden.
Um den richtigen Beschaffungsplan auszuwählen, sind oft mehrere Kalkulationen erforderlich. Das ist der Grund, warum im Planungsmodul Szenarien durchlaufen werden können. Es erlaubt dem Benutzer, immer wieder Berechnungen durchzuführen, so dass die Konsequenzen der verschiedenen Strategien visualisiert werden können. Am Ende kann dann die beste Kombination aller Variablen ausgewählt werden.
——————————–
Gehen Sie zum nächsten Schritt in der Bestandsoptimierung:
Beschaffungsplanung